Ein
Bericht über das Konzept der “Gemeinschaftstiere”
Es könnte ihnen besser gehen…
In
unserem Alltag begegnen wir ständig Hunden und Katzen auf der
Strasse. Ihre Lebensbedingungen sind sehr unterschiedlich – manche
haben ein Zuhause und eine Familie, sind mal eben rausgelassen
worden, um „eine Runde zu drehen“ oder haben sich verlaufen.
Andere wiederum sind ausgesetzt worden oder gar schon auf der Strasse
geboren.
Da die Zahl der Tiere, die ein Zuhause brauchen, die der Adoptivwilligen bei weitem überschreitet, gilt es, über andere Möglichkeiten nachzudenken, um die Lebenssituation der streunenden Tiere zu verbessern. Zu diesen Überlegungen gehört auch das Konzept der“Gemeinschaftstiere” (Empfehlung Nr. 69/2011 des portugiesischen Parlaments), d.h., Tiere haben keinen individuellen Halter, leben aber trotzdem geschützt im öffentlichen Raum, da ihre Haltung, Verpflegung und medizinisch-veterinärische Betreuung von der Nachbarschaft oder anderen Gruppen von Mitbürgern gesichert wird. Dieses Konzept schliesst nach unserer Ansicht auch die “Adoption” durch öffentliche Institutionen ein, so etwa durch Seniorenheime, Behinderteneinrichtungen, oder Zentren für Jugendliche und Kinder, aber auch durch Schulen, Geschäfte oder Werkstätten in ruhigen Stadtvierteln. Natürlich müssen diejenigen, die sich dazu entschliessen ein oder mehrere Strassentiere zu „adoptieren“, Bedingungen erfüllen, die ihnen erlauben, den Tieren ein gesundes Leben zu garantieren und ihre Vermehrung auf der Strasse zu verhindern. In Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und lokalen Tierschutzvereinen muss sowohl ihre Kastrierung, Impfung und Identifizierung durch Mikrochips gesichert werden, als auch die hygienischen Bedingungen ihrer Unterbringung. Es reicht nicht, die Tiere auf der Strasse zu füttern, da diese Praxis in keiner Weise dazu beiträgt, die übergrosse Anzahl streunenderTiere zu verringern. Auch darf diese Aufgabe nicht leichtfertig übernommen werden, da die Tiere eine mehr oder weniger grosse Anhänglichkeit und Abhängigkeit von den Personen entwickeln können, die sie betreuen und versorgen. Das Projekt Amor Rafeiro (Aus Liebe zum Mischling) hat eine Reihe von Fällen dokumentiert, in denen das Konzept der “Gemeinschaftstiere” –in seinem weitesten Sinne – mit Erfolg umgesetzt wird. Dabei wurden wir erneut vom deutschen Fernsehsender WDR begleitet, der verschiedene erfolgreiche Geschichten für das Programm “Tiere suchen ein Zuhause” filmte. Vom Quartier der Freiwilligen Feuerwehr bis zum Seniorenheim, von der Schule bis hin zu einem Tante-Emma-Laden entdeckten wir zufriedene Tiere und Menschen, die mit der übernommenen Aufgabe glücklich sind. Nicht alle streunenden Katzen und Hunde brauchen einen Besitzer oder müssen in städtischen oder privaten Hunde- und Katzenasylen Unterkunft finden. Es gibt Alternativen. Man muss sie nur suchen, in die Praxis umsetzen und so weiterentwickeln, dass sie die schwierige Lage der Tiere auf der Strasse verbessern helfen. Das Programm wird am 25. Januar 2015 ausgestrahlt und kann über einen Link unserer Internetseiten und über Facebook angeschaut werden. |
A report on the
concept of “community animals”
They could be better off...
In our day-to-day
life we often come across dogs and cats wandering the streets. Their
life situation may differ greatly –they may have a home and family,
have been sent out for a walk, they may have been abandoned or
stray-born on the street, or they may simply be lost.
Given that the number of stray animals in need of a home exceeds that of potential adopters, it is necessary to consider other possibilities that could lead to a better monitoring of the homeless animal population. This crucial debate should also include the concept of "community animals" [Resolution of the Portuguese Parliament No. 69/2011], that is, of animals that do not have an individual owner, but are protected in a public environment where their guard, subsistence and medical/veterinary care are provided by a community of local residents or other groups of citizens. In our view, this concept also encompasses the cases of "animal adoption" by public institutions such as nursing homes for the elderly and the disabled, care homes for children and young people, as well as schools or neighbourhood shops and workshops. Once a group of people decide to "adopt" one or more homeless animals, they obviously must be able to ensure a healthy life for their protégées and prevent their reproduction in the streets. In cooperation with the competent authorities and local associations their sterilisation, vaccination and microchipping must be ensured, as well as adequate conditions with regard to housing and hygiene. To feed homeless animals – a practice that in itself does nothing to reduce the existing overpopulation of roaming animals – is definitely not enough, nor should the decision to “adopt” be taken lightly, as animals develop continuous attachment and dependence ties to the people involved in their care and subsistence. |
The
project Amor Rafeiro (For the Love of
Mongrels) went on to meet and document
a number of cases where the concept of “community animal”, in its
broadest sense, is being put into practice. Once again we were
accompanied by the German television station WDR, which filmed
several successful stories for the programme "Tiere suchen ein
Zuhause" (animals are looking for a home). From the local fire
station to a nursing home, from a public school to a neighbourhood
store, everywhere we found animals and people to be happy with their
situation and choice. Not all stray dogs and cats need an individual
owner or to be housed in a municipal or association’s shelter.
There are alternatives that can be studied, implemented and improved
in order to lessen the suffering of homeless animals.
The programme will be broadcast on January 25, 2015 and can be seen from a link on our website and Facebook. |